Microsoft hat gemeinsam mit der EU eine Vereinbarung getroffen, die die kostenlosen Extended Security Updates (ESU) für Windows 10 betrifft. Viele Schlagzeilen klingen nach „Windows 10 Updates für alle“, doch genau hier liegt der Knackpunkt: Die Regelung gilt ausschließlich für Privatanwender – und zwar nur unter klar definierten Bedingungen.
Wer profitiert von den kostenlosen ESU-Updates?
Die kostenlosen ESU-Updates stehen nur zur Verfügung für:
- Geräte, die mit einem privaten Microsoft-Konto verbunden sind
- klassische Privatinstallationen von Windows 10 (z. B. zuhause genutzte PCs und Laptops)
Damit möchte man sicherstellen, dass Endverbraucher auch nach dem offiziellen Supportende noch eine gewisse Zeit geschützt bleiben, ohne zusätzliche Kosten tragen zu müssen. Die Updates sind nur 12 Monate kostenlos, also bis Oktober 2026.
Wer ist ausgeschlossen?
Nicht umfasst von dieser Vereinbarung sind Geschäftskunden – und zwar unabhängig von der Unternehmensgröße.
Ausgeschlossen sind insbesondere:
- Windows 10-Installationen, die Teil einer Domäne sind
- Geräte, die mit einem Geschäftskonto oder Schulkonto verbunden sind
- Umgebungen mit Azure Active Directory (AAD)
Für diese Szenarien gilt weiterhin das reguläre Microsoft-Lizenzmodell: Unternehmen müssen ESU-Lizenzen kostenpflichtig erwerben, wenn sie Windows 10 über den Supportzeitraum hinaus nutzen wollen.
Warum diese Unterscheidung?
Die EU-Vereinbarung richtet sich klar an den Verbraucherschutz. Private Anwender sollen nicht gezwungen werden, sofort auf Windows 11 oder neue Hardware umzusteigen, nur um weiterhin sicherheitsrelevante Updates zu erhalten. Unternehmen hingegen verfügen über professionelle IT-Strukturen und sind daher selbst verantwortlich, rechtzeitig auf aktuelle Systeme zu migrieren oder die notwendigen Lizenzen zu beschaffen.
Fazit
- Privatanwender mit Microsoft-Konto: erhalten kostenlose ESU-Updates.
- Geschäftskunden (Domäne, AAD, Geschäftskonto): müssen ESU kostenpflichtig lizenzieren.
Was auf den ersten Blick wie ein Geschenk an alle Windows-Nutzer wirkt, ist bei näherem Hinsehen vor allem ein Signal an Verbraucher. Unternehmen hingegen müssen jetzt handeln – entweder rechtzeitig auf Windows 11 umsteigen oder die Kosten für ESU einplanen.
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