Feedback requested deiner Zufriedenheit

In einer zunehmend globalisierten Arbeitswelt ist Englisch die Lingua Franca vieler Unternehmen. Doch was passiert, wenn man versucht, Deutsch und Englisch zu vermischen – und dabei die Sprachlogik beider Systeme vergisst? Das Ergebnis ist oft unfreiwillig komisch. Ein Paradebeispiel liefert der Screenshot einer Feedback-Anfrage, in dem der Satz „VIVA Pulse has requested deiner Zufriedenheit feedback from you“ prangt. Warum ist das so lustig?

Grammatikalischer Mischmasch

Die Nachricht beginnt mit einem klar englischen Satzbau: „VIVA Pulse has requested …“. Soweit so gut. Doch statt das Objekt des Satzes auf Englisch weiterzuführen („your feedback“), wird mitten im Satz ins Deutsche gewechselt – nicht etwa mit einem vollständigen Substantiv wie „dein Feedback“, sondern mit dem grammatikalisch völlig schiefen Konstrukt „deiner Zufriedenheit feedback“. Der Satz vereint damit englische Satzstruktur, deutsche Genitivform und ein englisches Substantiv – ein sprachlicher Dreikampf ohne Sieger.

Falsche Wortreihenfolge

„Deiner Zufriedenheit feedback“ ist nicht nur grammatikalisch inkorrekt, sondern auch stilistisch ein Fiasko. Im Deutschen würde man sagen: „Feedback zu deiner Zufriedenheit“. Im Englischen: „Feedback about your satisfaction“. Im Denglischen: „deiner Zufriedenheit feedback“ – ein sprachliches Monster, das weder Deutsch noch Englisch folgt.

Unfreiwilliger Humor durch Tonfall

Der Satz wirkt wie ein Google-Translate-Ergebnis mit falscher Richtung. Als wäre jemandem das richtige deutsche Wort entfallen und er hätte kurzerhand das englische Äquivalent drangehängt. Für deutschsprachige Leser klingt das wie der verzweifelte Versuch eines Chatbots, höflich zu klingen – und scheitert dabei auf charmante Weise.

Warum passiert so etwas?

  • Automatisierte Übersetzungen: Oft werden internationale Tools genutzt, die Texte automatisch übersetzen – mit teils absurden Ergebnissen.
  • Unreflektierte Anglizismen: In vielen Unternehmen wird Englisch so selbstverständlich genutzt, dass man es ungewollt mit der Muttersprache vermischt.
  • Technologische Limitierungen: Systeme wie Viva Pulse von Microsoft integrieren standardisierte Texte, die nur halbherzig lokalisiert wurden.

Fazit: Denglisch ist das neue Kabarett

Solche Beispiele sind ein guter Anlass, um über den sinnvollen Einsatz von Sprache in der Unternehmenskommunikation nachzudenken. Sprachmischungen wie „deiner Zufriedenheit feedback“ mögen in ihrer Intention professionell gemeint sein – aber sie führen ungewollt zur Belustigung.

Denn am Ende gilt: Wer um Feedback deiner Zufriedenheit bittet, bekommt vielleicht Lachen deiner Sprachgefühl. 😄

Zusammenfassung
  1. Doch statt das Objekt des Satzes auf Englisch weiterzuführen („your feedback“), wird mitten im Satz ins Deutsche gewechselt – nicht etwa mit einem vollständigen Substantiv wie „dein Feedback“, sondern mit dem grammatikalisch völlig schiefen Konstrukt „deiner Zufriedenheit feedback“.
  2. Im Denglischen: „deiner Zufriedenheit feedback“ – ein sprachliches Monster, das weder Deutsch noch Englisch folgt.
  3. Doch was passiert, wenn man versucht, Deutsch und Englisch zu vermischen – und dabei die Sprachlogik beider Systeme vergisst?
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Über den Autor:
Patrick Bärenfänger ist Ihr Experte für IT-Sicherheit und IT-Systeme mit TÜV-Zertifizierungen als IT-Security Manager und -Auditor mit mehr als 35 Jahren IT-Erfahrung. Er bietet Ihnen professionelle Dienstleistungen in den Bereichen: Ausbildung und Zertifizierung von Systemkoordinierenden, Infrastruktur-Analyse und -Optimierung zur Azure-Cloud-Migration, IT-Systemprüfungen und Notfallplan/Risiko-Analyse nach anerkannten Standards BSI-Grundschutz und IDW PS330 und Anwendung der künstlichen Intelligenz in der Praxis.

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