Seit Version 11.2 stellt der Hersteller der beliebten PDF-Drucker-Software (die mit dem Schaf) einige der in der GUI integrierten Funktionen auf JAVA um. Bis Version 11.1.0 konnte man das JRE- Unterverzeichnis (rund 200 MB), den WebView2-Ordner (rund 400 MB) löschen und viele Funktionen wie die Datei-Tools (im Prinzip alles außer der Toolbox, die für die meisten Nutzer im Umfeld unserer Redaktion keine nennenswerten Zusatzfunktionen enthielt) trotzdem nutzen.
Update mit Version 11.10.0: Nun kann man Webview2 bei der Installation abwählen. Ist diese Komponente bereits in Windows aktiv, wird diese verwendet. Das hat den Vorteil, dass die Installation von Microsoft automatisch aktualisiert wird und die Installationsdateien des Edge Browsers verwendet. Es gibt somit keine doppelten Bibliotheken mehr im System. Liebe Entwickler von PDF24 Creator: Jetzt braucht Ihr nur noch JAVA ebenfalls optional zu machen. Wenn man JAVA abwählt, muss die Verbinden-Funktion wieder QPDF verwenden und am Besten das Toolbox Symbol ausgeblendet werden. Dann habt Ihr auch wieder die Gunst aller Anwender, die so ticken die Redaktion – und unsere 10 Punkte Bewertung wieder.
Seit Version 11.2 wird auch für Funktionen wie die Datei-Tools JAVA genutzt. Löscht man den enthaltenen JRE-Ordner, muss nun Adoptium Temurin JAVA Runtime 19/64-Bit installiert sein und alle drei Monate von Hand aktualisiert werden. Immerhin funktioniert OpenJDK (Adoptium Temurin) und es muss kein lizenzpflichtiges JAVA von Oracle sein. Gleiches gilt für die WebView2 Engine – und das obwohl Microsoft diese, wenn Edge installiert ist, aus demselben Ordner wie den Browser nimmt. Mit PDF24 Creator kommt also nochmal eine Webview Runtime auf das System, die nicht im Rahmen des Browsers automatisch aktualisiert wird.
PDF24Creator auf TerminalServern bzw. in AVD-Umgebungen automatisiert auf dem aktuellen Stand zu halten ist eine besondere Herausforderung und funktioniert ohne Profiwerkzeuge eher mäßig.
Stattdessen die Version 9.x (die noch nicht diesen mächtige Overhead der beiden Runtimes enthielt), ist keine Alternative, da erst mit Version 10 die echte 64-Bit-Umgebung und Bereinigung der 32-Bit-Registry-Einträge erfolgte.
Wer den PDF24-Creator als schlankes Werkzeug zum Zero-Click PDF-Erstellen beim Drucken verwenden möchte und aus der GUI alle Funktionen inklusive verbinden von Dateien, Extrahieren einzelner Seiten, Web-Optimierung, Bilder extrahieren und nicht die Toolbox benötigt, bleibe bitte bei Version 11.1.0.0 und behalte das Changelog im Auge, ob künftige Versionen Sicherheitslücken schließen. Ist das der Fall, wird man ein Riesen-Trümmer zum PDF erstellen auf Rechnern (oder Terminalservern) haben oder sich nach was Anderem umsehen müssen.
Version 11.1.0 kann hier beim Hersteller heruntergeladen werden.
Dieser Artikel ist ein Kommentar mit der Meinung der Redaktion
Kommentare
2 Gedanken zu “PDF24 Creator sinkt in Bewertung“
Hallo Herr Bärenfänger,
Ich habe PDF24 Creator 9.2.2 auf meinem Win10 System. Ich benutze es eigentlich nur um pdf Dateien flexibel zu erstellen oder zusammenzuführen. Gibt es einen echten Grund auf Version 11.x zu wechseln (never change a running system…), und da die Installation ja auch deutlich fetter geworden ist, ist das alleine ja erstmal nur ein Nachteil. Vielleicht wurden gegenüber älteren Versionen einige wichtige Sicherheitslücken gestopft – oder Tools hinzugefügt, die die praktische Arbeit zusätzlich erleichtern?
Liebe Grüße
Klaus Lieser
Die Versionen ab 10 sind reine 64-Bit-Dienste, die auch im richtigen 64-Bit Registry-Hive konfiguriert werden (hier herrscht in den 9er Versionen noch ein 32/64-Bit Kuddelmuddel). Außerdem ist es aus Sicherheitsgründen immer wichtig, die Ghostscript-Version aktuell zu halten, die im Paket enthalten ist. Dies gilt auch für QPDF. Wer wie Sie, viele andere und ich die Kernfunktionen von PDF24Creator nutzt, ist mit Version 11.1.0 am Besten bedient und aktualisiert die enthaltene Ghostscript-Version auf 10. Dann können die Ordner für Java und die Edge Webview2 Runtime bedenkenlos entfernt werden.